Castillo Morales
Einer unserer Schwerpunkte ist die Arbeit nach dem Konzept von Castillo Morales:
Allgemein ausgedrückt ist das Castillo Morales-Konzept ein ganzheitliches, neurophysiologisch orientiertes Behandlungskonzept zur Therapie von Kindern und Erwachsenen mit neurologischen Erkrankungen und Störungen der sensomotorischen Entwicklung (z.B. Zerebralparesen, muskuläre Hypotonien, Myopathien, Syndrome, Fazialisparesen).
Das Castillo Morales-Konzept unterscheidet sich grundlegend von anderen Konzepten, da es die Philosophie und Anthropologie der lateinamerikanischen Ureinwohner zum Ausgangspunkt nimmt. Auf diesem Fundament basiert der umfassende Kommunikationsbegriff nach Castillo Morales:
- Respekt vor der Person des Gegenübers
- Vertrauen in die Fähigkeiten des Gegenübers
Mit diesen beiden Therapiefaktoren – Respekt und Vertrauen – breitet sich die Methode weltweit aus. Hinzu kommt die Verbesserung von Haltung und Bewegung unter spezifischer Einbeziehung der Sinneswahrnehmungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Beeinflussung des orofazialen Komplexes zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme, der Kommunikation (wie z.B. der Sprach-/Sprechentwicklung) und zur begleitenden Unterstützung kieferorthopädischer und zahnärztlicher Maßnahmen.
Häufig wird dieser Therapieansatz zu flach nur in Verbindung mit Stimulationstechniken dargestellt. Für uns geht dieses Konzept weit darüber hinaus:
Unserer langjährigen Erfahrung nach hat die Castillo Morales Methode sehr viel mit innerer und äusserer Haltung einer jeden Person zu tun, …mit Respekt vor dem Menschen, Respekt vor der Umwelt und Achtung vor der Natur – kurz gesagt: mit „Respekt vor der Andersartigkeit“.
Heute ist das „Konzept Castillo Morales“ sehr eng mit Kommunikation im weitesten Sinne verknüpft. Was daran besonders faszinierend ist, ist die weltweite Weiterentwicklung des Konzepts, das vor allem aus Erfahrung und Beobachtung besteht. Ursprünglich ist dieses Konzept zur Behandlung „hypotoner“ Personen (wie z.b. Personen mit Down-Syndrom) entwickelt worden, es entwickelt sich ständig weiter und dient der Rehabilitation neurologisch erkrankter Personen. Für uns ist der wichtigste Konzeptinhalt die Kommunikation und die mitfühlende Menschlichkeit.
Wir sind mit dem „Konzept Castillo Morales“ erstmals 1997 in Berührung gekommen. Zu dieser Zeit hatten wir mit mehrfachbehinderten Logopädiepatienten Kontakt (…mit Patienten, die völlig sprachlos waren, …mit solchen, die Probleme mit dem Essen und Trinken hatten, etc.). Wir haben damals deutlich gepürt, daß die logopädische Grundausbildung nicht ausreicht, um diese Menschen nachhaltig zu fördern.
Damals haben wir erstmals gesehen, dass es durch die Castillo Morales-Methode auch für die sogenannten „hoffnungslosen Fälle“ tatsächlich Hoffnung gibt!
F.O.T.T.TM Therapie des Facio-Oralen-Traktes nach Kaye Coombes
MODAK nach Dr. Luise Lutz
Das MODAK-Konzept ist in der praktischen Arbeit mit Aphasikern entstanden.
Es verknüpft die enge symptomorientierte Behandlung aphasischer Störungen mit der Behandlung tieferliegender neurophysiologischer Störungen und legt besonderes Gewicht auf Kommunikation und realitätsnahen Kontext.
Es wurde für die Therapie schwerer Aphasien entwickelt, aber inzwischen vielfach erweitert, so dass es jetzt für die Therapie aller aphasischen Syndrome und aller Schweregrade eingesetzt werden kann.
TAKTKIN
Durch taktile Manipulationen des Therapeuten an der Gesichts- und Sprechmuskulatur des Patienten werden Artikulationshilfen zum Auffinden der Artikulationsstelle, -art und –modus gegeben.
Diese Hilfen können je nach Störungsausmaß von der Lautebene bis hin zur Satzebene eingesetzt werden.
Die Hinweisreize können in Art, Ausmaß und Häufigkeit den Bedürfnissen des Patienten dynamisch angepasst werden.
Steinfurter Therapiebegleithund-Methode
Ein hyperaktives Kind erfährt in seiner Gesellschaft täglich Vorwürfe: „…tobe nicht so herum, …sei leise…, …mach doch nicht immer alles kaputt…“ usw. Solche Kinder können kein positives Bild von sich entwickeln! Genau hier setzt unsere Steinfurter Therapiebegleithund Methode an. Diese Methode kann für den Patienten die Befreiung aus einem Teufelskreis bedeuten.
Der Hund wurde speziell ausgesucht und durchlief mit Erfolg alle Ausbildungseinheiten. Ein Hund kann vieles, was wir Menschen nicht können: Er beurteilt nicht, verurteilt nicht und…er ist immer ehrlich und direkt in seinen Reaktionen. Er ist Partner und Freund. Diese Eigenschaften sind vor allem in der Arbeit mit behinderten Menschen und hyperaktiven oder sprachauffälligen Kindern unersetzlich. Er reagiert instinktiv richtig, versteht die Körpersprache, achtet nicht auf irgendwelche Lautfehlbildungen. Er versteht Dinge, die uns Menschen unverständlich scheinen.
Im Verlauf unserer Arbeit mit Patient und Hund, haben wir häufig festgestellt, daß auch Hund, Pferd oder andere heimische Tiere sehr gut zur Therapie einsetzbar sind.
Es werden dabei Energien gebündelt oder freigesetzt, um Konzentration und Vertrauen zu schaffen.